Das Wirken der Gebrüder Stoewer gewürdigt
Wald-Michelbach. (kko) Mit einem großen Fest wurde am Samstag in Wald-Michelbach die Stoewerstraße eingeweiht. Sogar aus Australien und der Schweiz waren Gäste angereist, um an der Einweihung teil zu nehmen.

Mit der Namensgebung, die auf Initiative von Fritz Kopetzky zustande kam, würdigt die Gemeinde das Wirken der Gebrüder Stoewer als Vorreiter im Automobilbau, gleichzeitig aber auch das Engagement von Manfried Bauer, dem Betreiber des Stoewer-Museums in Wald-Michelbach, der, wie Kopetzky, in der Stoewerstraße wohnt.

Eröffnet wurden die Aktivitäten mit dem Eintreffen der Oldtimer in der Michelstraße. Stoewer-Freunde aus dem ganzen Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland sowie Oldtimer-Fahrer aus der Region lockten einmal mehr etliche Zuschauer an. Im Korso fuhren die Zweiräder und Autos anschließend zur Einweihung.

Bürgermeister Joachim Kunkel begrüßte bei der offiziellen Feier Jutta Barckmann, die Enkelin von Bernhard Stoewer, die zahlreichen Mitglieder der "Stoewer-Familie", wie er die Stoewer-Freunde nannte, die in ihren historischen Fahrzeugen angereisten Oldtimer-Freunde, alle Wald-Michelbacher und die Mitglieder der gemeindlichen Gremien.

Er erinnerte daran, dass das Stoewer-Museum vor drei Jahren mit einem schönen Wochenende eingeweiht wurde, deutlich habe er seinerzeit den Stolz und die Freude von Manfried Bauer und den anderen Stoewer-Freunden gespürt. Seitdem sei das Museum, das zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt in den Überwald bringe, eine wichtige Bereicherung für Wald-Michelbach. Mit dem Museum sei Wald-Michelbach für die Stoewer-Freunde zu einem echten Mittelpunkt geworden.

Kurz ging er auf die Entwicklung ein, die zur Namensgebung führte. Im Januar 2004 habe die Wald-Michelbacher Gemeindevertretung darüber nachgedacht, wie die Situation in der Spechtbach geordnet werden könne. Vom Anwohner Kopetzky sei der Vorschlag gekommen, ein Teilstück in Stoewerstraße umzubenennen. Als Mann der Medien habe er gesehen, welch positive Entwicklung das Museum genommen habe. Anschließend sei die Idee aus unterschiedlichsten Blickwinkeln diskutiert worden, am 30. November 2004 habe sich die Gemeindevertretung mit großer Mehrheit dafür entschieden. Dies bezeichnete der Bürgermeister als "richtige und gute Entscheidung".

Mit der Namensgebung werde die Leistung der Marke
Stoewer vor dem zweiten Weltkrieg gewürdigt, aber 

auch, wie sich die Stoewer-Freunde in
Wald-Michelbach einlebten und mit einbrachten. Das Stoewer-Museum sei beim Bewerben der Gemeinde auch ein wichtiger Bestandteil.

Herzlich bedankte er sich bei allen Beteiligten, die ihren Teil zur Entscheidung beitrugen, ganz besonders aber bei den Mandatsträgern und den Anwohnern, die alle für die neue Namensgebung waren. Für Familie Bickel, die Betreiber des Hotels Birkenhof, an dem anschließend das Straßenfest stattfand, wünschte er sich, dass die eher ruhige Straße in Zukunft viel Betrieb verzeichne, die Gäste von außerhalb lud er ein, möglichst oft wieder zu kommen. Außerdem schlug Kunkel vor, das Straßenfest als regelmäßige Einrichtung einzuführen.

Jutta Barckmann, die anschließend die Enthüllung des Straßenschildes vornahm, brachte deutlich ihre Freude und ihren Stolz zum Ausdruck. Nach der Eröffnung des Museums habe sie geglaubt, eine Steigerung sei kaum nöch möglich, mit der Benennung der Stoewerstraße sei es der Gemeinde Wald-Michelbach aber gelungen, sich selbst zu übertreffen. Auch sie bedankte sich herzlich bei allen Verantwortlichen.

Professor Heinz Stoewer, Mitglied der erweiterten Stoewer-Familie, wies darauf hin, dass die Familie Stoewer Anfang des 20. Jahrhunderts in Stettin ein hervorragendes Umfeld hatte, Manfried Bauer habe in Wald-Michelbach ebenfalls ein hervorragendes Umfeld gefunden. Zur Namensgebung überbrachte er die Grüße zahlreicher Stoewer-Freunde aus den USA.

Abschließend wies Museumsbetreiber Bauer darauf hin, dass es vor dem Zweiten Weltkrieg schon Stoewerstraßen gab, 1997 habe man in Vorpommern über eine entsprechende Namensgebung nachgedacht, sich dann aber anders entschieden. Damit sei Wald-Michelbach die erste deutsche Stadt mit einer Stoewerstraße nach dem Krieg. Und darauf sei er sehr stolz.

Die Einweihung wurde anschließend mit einem sehr schönen Fest gefeiert. Bei der Bewirtung unterstützten die Aktiven des Männergesangvereins Union Wald-Michelbach ihren Vereinswirt nach Kräften. Sehr gefragt war auch die Gedenkmedaille, die Bauer speziell für diesen Tag entwerfen ließ und auf einer Spindelpresse anfertigte.

 

Quelle: Odenwälder Zeitung vom 23.5.2005


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